Box Village (Dorf aus
Pappkartons)
Inhalt
1. Kurze Beschreibung der Aktion
2. Programm
3. Didaktisches Konzept
4. Materialien und Werkzeuge
5. Kosten
6. Rahmenbedingungen
7. Die Rolle des Lehrers
8. Technische Aspekte
9. Pilotprojekt: Standort und Kontext
1. Kurze Beschreibung der Aktion
9-11 jährige Kinder entwerfen und bauen Gebäude und
Fahrzeuge aus großen Pappkartons. In den Gebäuden und Fahrzeugen werden
elektrische Schaltsysteme für Licht, Geräusche, Bewegungen usw. angebracht.
Außerdem werden einfache mechanische Einrichtungen benutzt, um verschiedene
andere Effekte zu erzielen. Diese Gebäude und Fahrzeuge werden zu einem Dorf
für jüngere Kinder zusammengesetzt, die damit spielen können. Zusätzliche
Merkmale werden sowohl von älteren als auch jüngeren Kindern hinzugefügt um
diese Lernumgebung realistischer zu gestalten und das Spiel zu bereichern.
2. Programm
Zeit
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Aktion
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Materialien
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1 ½ h
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Einführung
Untersuchung:
Technik in Gebäuden und Fahrzeugen
Herstellen
eines technischen Bildwörterbuchs
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Bilder
Ordner
Scheren
Papier
Kleber
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½ h
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Entwurfszeichnungen
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Papier
Buntstifte
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½ h
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Anpassen
des Entwurfs an die durch das Grundmaterials gegebenen Einschränkungen: der
Pappkarton;
Auswahl
von mechanischen Einrichtungen, die verwendet werden sollen
Falls
notwendig: Erklärung der Mechanik
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Verschiedene
Kartons
Hintergrund
Info
Bilder
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1 ½ h
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Konstruieren
der Gebäude und Fahrzeuge
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Kartons
Scharfe
Messer
Abdeckfolie
für den Fußboden
Seile
/ Bänder
Scheren
Stifte
Radiergummis
Farbiges
Papier
Kleber
Lineal
Zollstöcke,
Maßbänder
Schneidmatten
Verschiedene
Abfallmaterialien
Alte
Teppiche
Tapeten
Kleister
Hammer
Nägel
Schrauben
- Schraubenzieher
Abfallholz
Schraubzwingen
Erste
Hilfe Koffer
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1 h
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Anmalen
und Fertigstellen
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Farbe
und Abroller
Putzzeug
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1 h
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Praktischer
Unterricht über elementare Elektrizität
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Draht
Batterien
Glühbirnen
Fassungen
für Glühbirnen
Klingeln
Verschiedene
Schalter
Kleine
Motoren
Propeller
Polystyren
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1 ½ h
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Anbringen
elektrischer Schaltsysteme in den Produkten
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Siehe oben
Klebeband
oder Ähnliches Materials zum Befestigen
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¾ h
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Zusammenbau
der Produkte zu einem Dorf
Hinzufügen
einiger Basiselemente wie Straße, Gehsteig, Rasen usw.
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Breite
graue Papprollen
Künstlicher
Rasen
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½ h
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Präsentation
für die jüngeren Kinder; Zertifikate für Architekten / Konstrukteure;
Einsetzung eines Bürgermeisters
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Bürgermeister-Amtskette
Zertifikate
Etwas
zu essen und trinken
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½ h
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Basisspiel
der jüngeren Kinder
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1 h
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Hinzufügen
von Materialien zur Entwicklung eines Rollenspiels,
Rollenspiel,
Intervention, Beteiligung der Lehrer
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Satz Rollenspielmaterialien
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½ h
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Inventarisierung
von fehlenden Elementen im Dorf, die konstruiert werden sollen.
Verteilung
der Aufgaben unter den Kindern / Bildung von Interessengruppen und nach
Notwendigkeit der Merkmale
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Tafel - Kreide
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½ h
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Entwerfen
der Produkte, bedeutungsvolle Benutzung von Sprache, Mathematik,
Forschungskompetenzen
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Papier
Buntstifte
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1 h
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Konstruieren
der Produkte
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Konstruktionsmaterialien
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12 h
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3. Didaktisches Konzept
Wir glauben, das das Einladen von Kindern zu einer
herausfordernden Aktion eine bessere Motivation ist, als sie dazu zu drängen,
das zu lernen, was wir für wichtig halten. Statt sie zu drängen, packt man sie
bei ihrer natürlichen Neugier. Das Bauen von überdimensionalen Dingen und Erfolgserlebnisse
scheinen immer ein starker Anreiz zu sein.
Ein weiteres wichtiges Merkmal dieses Projekts ist das
kooperative Lernen auf mehreren Ebenen: der Lehrer gestaltet den Rahmen, aber
die Ausarbeitung und das Endprodukt stehen vorher noch nicht fest. Eben so
wenig wie die Art des Rollenspiels mit den kleinen Kindern und ihre
technischen Anpassungen um das Dorf zu vervollständigen.
Wir haben versucht, verschiedene Elemente
entwicklungsorientierter Erziehung auf zwei Ebenen einzubauen.
Drei Basisziele und Bedingungen für jeden Lernprozess in
diesem Ansatz sind:
1.
emotionale Freiheit
2.
Neugier
3.
Selbstvertrauen
Andere
Merkmale entwicklungs-orientierter Erziehung sind:
4.
bedeutsam
5.
involviert sein
6.
absichtsvoll
7.
kohärentes Lernen
(
Janssen-Vos, Basisontwikkeling in de onderbouw)
Wir versuchen, diese unter anderem durch folgende
Bemerkungen zu erfüllen:
1. Emotionale Freiheit: die Kinder arbeiten in kleinen
Gruppen mit einem hohen Grad an Autonomie. Die Kinder gestalten und die Lehrer
kommentieren und ändern nur kleine Dinge wenn notwendig. Die Aufgaben lassen
viel Raum für Interessenunterschiede, gender (Wahl technischer Aspekte,
Ästhetik, Gestaltungsphase), so dass es für jedes Kind einfach ist, sich zu
beteiligen und jedes sich in seiner eigenen Art einbringen kann.
2. Neugier: Die Aufgabe, richtiges Spielzeug aus wirklich
großen Kartons zu machen ist eine Herausforderung. Die Größe ist ein wichtiger
Auslöser in diesem Projekt (motivierender als ein Modell). Die Anbringung von
elektrischen Schaltsystemen um Dinge gebrauchsfertig zu machen erscheint immer
wie Zauberei, und die Kinder wollen unbedingt lernen wie sie dies selbst machen
können. Diese Aktion hat immer einen Effekt.
3. Selbstvertrauen: Die Kinder dürfen Werkzeuge wie
Messer, Hämmer und Nägel, Schraubzwingen etc. benutzen. Von Anbeginn des
Projektes und während des gesamten Prozesses wird den Kindern die Erreichung
ihres Ziels (ein funktionierendes Fahrzeug oder Gebäude) zugetraut. Sie werden
in jedem Fall erfolgreich sein und ein Erfolgserlebnis haben.
Weitere Merkmale entwicklungsorientierter Erziehung sind:
4. Bedeutsam: das Produkt der Gruppe ist ein Dorf, das
tatsächlich von jüngeren Kindern benutzt werden wird, Autos, die sich wirklich
bewegen, Häuser, in die man wirklich gehen kann, Dinge, die funktionieren.
5. Involviert sein: Die Kinder fühlen sich als
Architekten und Konstrukteure eines Dorfes. In einer begrenzten, recht kurzen
Zeit bauen sie etwas Großes auf. Wegen der großen Kartons als Basis entwickeln
die Kinder schnell nach dem Start eine Vorstellung davon, wie das Endprodukt
aussehen kann. Dies motiviert sie, daran weiterzuarbeiten. Es gibt eine
gelungene Balance zwischen Involviert-sein mit dem eigenen Produkt (ihrem Auto,
ihrem Haus) und dem Endprodukt der Gruppe.
6. Absichtsvoll: Die ganze Idee basiert auf Problemlösen.
Die Kinder lernen die Dinge, die sie für die Fertigstellung ihres Produktes
benötigen, und nicht jene, die der Lehrer sie drängt zu lernen. Natürlich kann
der Lehrer beim Entwerfen der Aufgaben solche einbauen, die die von ihm
gewünschten Fertigkeiten und technischen Einsichten erfordern.
7. Kohärentes Lernen: Bei der Durchführung dieses
Projekts lernen Kinder mehr als technische Fertigkeiten und Einsichten. Es
erfordert auf fast natürliche Weise die Benutzung von zeichnerischem Können,
geschriebener und gesprochener Sprache (neue Wörter, Zeichen, Namen,
Verhandlungen), Mathematik (rechnen, messen, schätzen), Kunst (Ästhetik scheint
sehr wichtig zu sein), Physik (Eigenschaften von Materialien), usw.
Es ist wichtig diese aufzulisten, um ignorante Lehrer
davon zu überzeugen, dass dies mehr ist als eine Kleinigkeit, und dass es
einige normale Stunden ersetzen kann.
Auf der Ebene der jüngeren Kinder:
1. Emotionale Freiheit: Kinder beginnen mit freiem Spiel
und entdecken ihr neues Lernumfeld in ihrem eigenen Tempo. Nach und nach
werden neue Elemente eingeführt. Der Lehrer nimmt als Bürgermeister aktiv am
Spiel teil. Später
haben die Kinder den Freiraum, nachzudenken und zu entscheiden, was sie der
Stadt hinzufügen würden, von Verkehrsampeln bis Einkaufstüten, von einer Brücke
bis zu einer Uhr.
2. Neugier: eine neue Lernumgebung weckt ihre Neugier.
Einige Tage vor Beginn kündigt der Lehrer an, dass etwas Großes und Aufregendes
gerade für sie konstruiert wird. Die Kinder können eine Blick darauf werfen,
wie die älteren Kinder damit beschäftigt sind, die Elemente herzustellen. Das
Dorf wird in einer festlichen Atmosphäre präsentiert.
3. Selbstvertrauen: Den Kindern wird die Verantwortung
für das Dorf übergeben während sie in ihm spielen. Der Lehrer stimuliert ihr
Rollenspiel, indem er sie mit einigen Schlüsselfragen herausfordert (Woher
weißt Du, wo Du diesen Brief hinbringen musst, Postbote?) und drängen sie,
diese Probleme gemeinsam zu lösen (Ergebnis: Namen und Adressen werden auf die
Briefe geschrieben, an den Häusern werden Nummern befestigt, Briefmarken
geklebt). Während der praktischen Arbeit hält sich der Lehrer beim Lösen der
Probleme der Kinder zurück, er lobt sie stattdessen für ihre Lösungen und Produkte.
4. Bedeutsam: Wie oben erwähnt: während des Rollenspiels
tauchen viele Bedürfnisse auf, die Lernen erfordern: Adressen schreiben,
Errechnen der Kosten des Inhalts der Einkaufstüten am Tresen, Zeichnen einer
Speisekarte im Restaurant und Erlernen von Sätzen, die man dort benutzt, Lernen
von Merkmalen verschiedener Berufe und Tätigkeiten. Im technischen Teil zeigen
die Kinder selbst auf, was fehlt und welche Probleme sie lösen wollen. Und
natürlich muss die Brücke den Fluss überqueren und darf nicht in dessen Mitte
aufhören!
5. Involviert sein: Rollenspiel impliziert
Involviert-sein auf fast natürliche Art und Weise. Dies wird durch die
Ankündigung Ihr seid die Bürger. Es ist euer Dorf stimuliert.
6. Absichtsvoll: Rollenspiel in diesem reichen Lernumfeld
gibt dem Lehrer viele Gelegenheiten, die Zone der tatsächlichen Entwicklung
der Kinder zu beobachten. Durch die Teilnahme am Spiel und das Stellen einiger
Schlüsselfragen und die Einführung neuer Reize / Materialien im passenden
Moment kann er / sie das Kind in die Zone der nächsten Entwicklung ziehen.
Natürlich ist es möglich, einige neue Erfahrungen im Voraus zu planen: durch
die Auswahl von Fragen, Szenen und Materialien.
7. Kohärentes Lernen: Unglücklicherweise tendieren Lehrer
dazu, diese, für junge Kinder normale Art zu lernen zu vergessen, sobald die
Kinder 6 Jahre alt sind und anfangen, zu lesen und zu schreiben. Dieses Projekt
bietet viele Gelegenheiten für die 6 verschiedenen Kernaktivitäten:
Rollenspiel, lesen / schreiben, rechnen / Mathematik, Forschung / Untersuchung,
konstruktive Aktivitäten und reden.
(Janssen-Vos, Basisontwikkeling in de onderbouw)
4. Materialien
und Werkzeuge
Pro Phase ist aufgelistet, wann welche Materialien zur
Verfügung gestellt werden müssen. Hier sind sie komplett aufgelistet.
Werkzeuge:
Scheren
Scharfe
Messer
Lineale
Messwerkzeuge
Schneidematten
Hammer
Schraubenzieher
Schraubzwingen
Farbroller
Putzzeug
Kostenloses
Material:
Bilder
Ordner
Verschiedene
Schachteln
Unterschiedliche
Abfall (Dosen, Packpapier, Papp-Rollen, Deckel, Tuben, Textilien, etc etc)
Alte
Teppiche
Tapeten
Abfall-Holz
Verbrauchtes
Material:
Papier
Buntes
Papier
Kleber
Buntstifte
Abdeckplane
für den Boden
Bindfaden
/ Seil
Hindergrundinformation
Stifte
Radiergummis
Tapetenkleister
Nägel
Schrauben
Draht
Klebeband
oder ähnliches Materials zum Fixieren
Farbe
Polystyren
Essen
und Trinken
Elektrische
Komponenten und anderes wiederverwertbares Material:
Batterien
Glühbirnen
Fassungen
Klingeln
Verschiedene
Schalter
Kleine
Motoren
Propeller
Breite
graue Rollen aus Karton
Künstlicher
Rasen
Erste-Hilfe-Kasten
Speziell
für dieses Projekt produziertes oder gesammeltes Material
Bürgermeisterkette
Zertifikate
Satz
Rollenspielmaterial
5. Kosten
Die Kosten sind abhängig vom Basisinventar an Werkzeugen
und Materialien der Schule.
Abgesehen von den Werkzeugen und der Farbe sind die
Komponenten der elektrischen Schaltsysteme wie Schalter, Glühbirnen, Klingeln,
Batterien, kleine Motoren etc am teuersten. Sie können bei den Herstellern von
Lernmaterial bestellt werden, aber in diesem Pilotprojekt wurden sie einfach in
einem Elektroladen gekauft. Die meisten anderen Materialien, die Pappkartons
selbst eingeschlossen, ist kostenloses Abfallmaterial, die lediglich mit dem
Aufwand der Beschaffung verbunden ist. Kinder und Eltern könnten vielleicht
helfen.
Die Kosten an einer normalen Grundschule werden wohl
zwischen 50 und 100 Euro liegen.
6. Rahmenbedingungen
Man braucht genug Raum zum Arbeiten ohne Andere zu
behindern, wenn möglich benutzt man die Flure.
Aus Sicherheitsgründen ist es wichtig für die Kinder,
sich mit den Werkzeugen vertraut zu machen. Während der praktischen Arbeit sind
zwei Erwachsene in der Nähe das Minimum.
Ein freier Raum oder Platz ist notwendig, um das Dorf für
einige Wochen zum Spielen aufgebaut zu lassen.
7. Die Rolle
des Lehrers
Die Rolle des Lehrers ist natürlich entscheidend für
beide Aktivitäten, die mit den älteren und die mit den jüngeren Kindern.
Für die Aktion mit 10-11 Jahre alten Kindern:
Eine einfühlsame Einführung ist wichtig, um das Feuer zu
schüren und die Kinder zu begeistern. Wichtig ist, dass sie es als ihr eigenes
Projekt erfahren. Ehren Sie die Kinder indem Sie sie mit Architekten vergleichen. Während des Projektes wäre es
gut, eine Exkursion zu einer Baustelle oder einer Autowerkstatt zu machen, oder
einen Architekten oder Konstrukteur einzuladen um etwas zu zeigen, z.B. zu
technischen Zeichnungen. In einer frühen Phase sollte das Grundmaterial der
Pappkarton (die Box) eingeführt werden, um die Pläne der Kinder nicht durch
Sachzwänge zu enttäuschen. Einer der Hauptaspekte technischer Erziehung ist der
technische Kreis: entwerfen - herstellen - testen (und so weiter). Die Kinder
sollen erst über ihr Produkt nachdenken und dann evaluieren (und möglichst
später verbessern). Sie brauchen die Gelegenheit, die realen Produkte der
wirklichen Welt zu untersuchen.
Die ganze Szene sollte wie bei einem Konstruktionsteam
sein, wo der Lehrer als erfahrenerer Partner und nicht als großer Problemlöser
kooperiert. Dies erfordert Führungsqualitäten, Flexibilität, Improvisation und
Abenteuergeist.
Der Arbeitsplatz muss im Vorfeld gut organisiert sein
damit die Kinder wissen, wo sie die Materialien finden und wohin sie sie
zurückbringen müssen. Sie sind auch für das Saubermachen und Aufräumen
zuständig.
Bauen Sie Momente ein, in denen Sie andere Kinder an der
Entwicklung der Produkte teilhaben lassen.
Für die 6-jährigen:
Vertrautheit mit wichtigen Aspekten der
entwicklungsorientierten Erziehung wie oben beschrieben. Bauen Sie neue Erfahrungen
vorsichtig nacheinander auf: Einführung, sich vertraut machen mit der
Lernumgebung, Spiel, Rollenspiel mit Attributen, technische Verbesserungen.
Versuchen Sie, andere Aktionen in dieses große Thema
einzupassen, damit es nicht bei einer isolierten Aktion bleibt. Während des
Spiels ist aktive Teilnahme des Lehrers wichtig. Im Pilotprojekt schien sie
ebenso wichtig wie die Lernumgebung.
Die Dauer des Projekts ist abhängig von den
Curriculum-bedingten Einschränkungen und auch von der Beteiligung der Kinder
und der Zielorientiertheit des Lehrers. So lange wie Leben in dem Dorf ist,
kümmern sich die Kinder um das Dorf und erhalten es, und so lange es neue
Aktionen gibt, die durchgeführt werden können, können Sie das Dorf unterhalten.
Lassen Sie es aber möglichst nicht langsam verfallen.
8. Technische Aspekte
Abgesehen von der Konstruktion eines Hauses aus einem
Pappkarton, können mehrere technische Aspekte hinzugefügt werden, z.B.
elektrische Rollläden, mechanische Klingeln, Ventilatoren, carports.
Mögliche mechanische Einrichtungen, die benutzt werden
können:
Flaschenzug (für das Hinauftragen von Ladungen außen an
Gebäuden oder durch einen Kran, mechanische Türklingel, Garagentor).
Hebel (für selbstgemachte Schalter, Türgriffe, das
Bewegen von Dingen oder Werfen (Kinder mögen dies immer)).
Rad und Achse (in jedem fahrenden oder rollenden Gerät,
ein Lenkrad, Gardinen aufrollen, ein Ventilator oder Radio-Teleskop).
Förderband (um Dinge zu transportieren).
Pneumatik (zum Bewegen, Öffnen oder Schließen oder Heben
von Dingen).
Elektrische Schaltsysteme
Konstruktionsmerkmale wie Stabilität mit Dreiecken,
Röhren, I-, H-, und T-Profilen
Befestigen von festen und flexiblen Materialien.
9. Pilotprojekt:
Standort und Kontext
Das in der Präsentation gezeigte Pilotprojekt war Teil
eines internationalen Kurses zu Stadterziehung, 20 Studenten aus 7
verschiedenen Ländern und Sprachen nahmen daran teil. Sie arbeiteten mit 2
Klassen (je etwa 24 Kinder), die Kinder waren 10-11 Jahre alt. Drei wichtige
Konsequenzen aus dieser Ausgangssituation waren:
- sehr begrenzte Zeit (ein Morgen plus ein halber
weiterer um das ganze Dorf aufzubauen)
- Herausforderung für die Kommunikation untereinander
(Kinder hatten Bild-Wörterbücher vorbereitet und die technischen Elemente ihrer
geplanten Konstruktionen zu zeigen, eine Klasse hatte gerade erst einige Wochen
Englischunterricht).
- intensive Kooperation (ein oder zwei Studenten für jede
Gruppe von 4 Kindern).
Dieses Pilotprojekt ist daher in diesen Aspekten nicht
repräsentativ für eine normale Schulsituation. Wir sind trotzdem überzeugt,
dass die Aktion im wesentlichen in einer normalen Situation nicht viel anders
verlaufen wird. Der Erfolg hängt wesentlich von der Motivation der Kinder und
der Flexibilität und dem Mut des Lehrers ab. Wenn es als herausforderndes
Abenteuer präsentiert wird, dass die Kinder und Lehrer gemeinsam erleben, dann
wird es fast sicher Garant für ein hohes Maß an Involviert-sein und
Kooperation.
Der Teil des Spielens im Dorf mit jüngeren Kindern (6
Jahre) and die technisch-praktischen Aktionen mit den jüngeren Kindern wurden
nach dem Studienkurs vom Lehrer der Gruppe durchgeführt. Die Accessoires zum
Rollenspiel wurden von den Studenten zur Verfügung gestellt.
Die Schule liegt nah am Stadtzentrum von Den Haag. Sie
verfügt über einen Technikraum, einen kleinen Klassenraum mit großen Tischen
und einem Basisinventar an Werkzeugen und Materialien. Die Schule implementiert
gerade entwicklungsorientierte Erziehung in das Curriculum.