Erprobung des in den Niederlanden entwickelten
Projektes Box Village in Einrichtungen der Elementarpädagogik in Deutschland.
Das in Den Haag entwickelte Projekt Box Village" wurde
in zwei Kindertageseinrichtungen umgesetzt und erprobt:
Bei der Umsetzung zeigte sich, dass Kinder im Vorschulalter
vorwiegend Interesse am Bau einzelner Häuser entwickelten. Für sie stand
zunächst der Bau eines eigenen begehbaren Hauses im Mittelpunkt des Interesses.
Der Dorfaspekt bekam für die Kinder erst später Gewicht und Bedeutung, dabei
konzentrierte sich das Augenmerk der Kinder auf einzelne, ihnen gut bekannte
Objekte wie z.B. der Bau einer Polizeistation und der Post. Weiterführende
gesellschaftliche Aspekte waren für die Kinder weniger interessant.
Bei der Entwicklung und Herstellung der einzelnen Häuser
wechselten sich Phasen des Bauens und der spielerischen Nutzung ständig ab,
viele Ideen entstanden während der Spielphasen, dabei war für die Kinder eine
differenzierte Ausstattung der einzelnen Häuser und Räume besonders wichtig:
Zum Beispiel das Anbringen von Spiegeln, Waschbecken, Möbeln, Klingeln, Lampen
etc... . Jüngere Kinder entwickelten in diesem Zusammenhang eher Feude am
Bemalen und Tapezieren der Häuser und beteiligten sich gerne als Handlanger
der Älteren, während die ältern Kinder sich eher für die technische Einrichtung
interessierten. Jungen und Mädchen zeigten grundsätzlich gleiches Interesse,
die Mädchen legten jedoch größeren Wert auf eine ästhetisch schöne Gestaltung.
Für alle Kinder war eine langfristige Bespielbarkeit der Häuser besonders
wichtig.
In der Vermittlung naturwissenschaftlicher und technischer
Inhalte zeigte sich, dass Kinder vorwiegend durch Erfahrung und forschend entdeckendes
Tun lernen und eher einzelne wissenschaftliche Phänomene erforschen, als
komplexe zusammenhängende Erkenntnisse gewinnen.
Während der gesamten gemeinsamen Bauphase waren die Kinder
sehr motiviert und erlangten wichtige
Kompetenzen, wie z.B. kooperatives Umgehen miteinder, gegenseitige
Rücksichtnahme und Hilfeleistungen, differenzierte Wahrnehmung und Beobachtung
ihrer realen Umwelt, Umsetzung ihrer Beobachtung in eigene Aktivitäten und
Konstruktionen, Erwerb konkreter neuer Fertigkeiten (z.B. Umgang mit dem
Zollstock), Reflexion wohnbezogener Fragen (z.B. Debatte über
Energieverbrauch), Erwerb von physikalischen und technischen Erkenntnissen.
Abschließend wäre noch darauf hinzuweisen, dass bei der
Umsetzung des Projektes die individuelle Situation und das Interesse der
jeweiligen Kindergruppe zu beachten sind. Problematisch könnte der hohe Raum-
und Platzbedarf werden, bei eingeschränkten Raumbedingungen ist es durchaus
interessant, mit den Kindern Puppenhäuser zu bauen und zu konstruieren.
Für die Umsetzung des Projektes bietet es sich an,
kompetente Eltern und Erwachsene aktiv zu beteiligen und Exkursionen zu
entsprechenden Fachgeschäften zu organisieren.
Teil 1: Planungsphase
Teil 2: Konstruktion
Teil 3: Innenausbau der
Häuser
Teil 4: Elektrifizierung der
Häuser
Teil 5: Wasserversorgung
Download:
Hausbau.zip
Kontakt:
Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg, Lüdinghausen
Rvw-bk-lh@kreis-coesfeld.de