Kapitel 3
 
Mechanik
Aktion 1
Aktion 2
Aktion 3
Aktion 4
Aktion 5




Murmelbahnmaschine
 

 

 


Projekt, erprobt vom St.-Monika-Kindergarten in Lüdinghausen

 

Vorbemerkung:
 

 


Angeregt durch den Vorschlag der BBSVII in Braunschweig, nahm sich auch eine Erzieherin des St. Monika-Kindergartens in Lüdinghausen den Bau einer Murmelbahnmaschine in ihrer Einrichtung vor. Anders als in der Planung der BBSVII vorgesehen, wurde jedoch nicht die gesamte Konstruktion durch die Kinder errichtet. Damit die Maschine möglichst stabil, haltbar und spielsicher ausfiel, wurde die Grundkonstruktion – ein Schrank, in den später die verschiedenen Ebenen eingebaut wurden – durch die Erzieherin in Zusammenarbeit mit einem Fachmann erstellt. So konnten auch zu lange Durststrecken und Frustrationserlebnisse insbesondere für die jüngeren Kinder vermieden werden.

 

Außerdem sollte das Augenmerk ja nicht vorrangig auf die Schrankkonstruktion gerichtet werden, sondern auf physikalische Fragen der Schwerkraft und der Zentrifugalkraft. Warum rollt eine Kugel nach unten, aber nicht – oder nur unter bestimmten Bedingungen – nach oben? Wie muss die Strecke beschaffen sein, damit eine Murmel ein Stück bergauf laufen kann? Welche Murmeln können eine längere Bergstrecke bewältigen, welchen Einfluss hat das Gewicht, welchen die Geschwindigkeit? Wie verhält sich eine Murmel, wenn die Nägel in der Kurve der Nagelbahn zu weit auseinander stehen? Für Experimente im Zusammenhang mit diesen und anderen Fragen boten die Angebotsphasen sowie die Freispielzeiten ausreichend Zeit und Raum.

 

Beobachtungen der Erzieherin zur Gender-Frage lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: In den jeweiligen angeleiteten Angebotsphasen waren Jungen und Mädchen gleichermaßen motiviert und interessiert und betätigten sich in gleichem Umfang. Im Freispiel – ohne den motivierenden Einfluss der Erzieherin – legten die Mädchen den Schwerpunkt auf das anwendende Spiel mit der Murmelbahn und bezogen dabei häufig ihre geschlechtsspezifischen Spielzeuge mit ein, indem sie z. B. Puppen im Aufzug fahren ließen. Die älteren Jungen dahingegen waren durch die Angebotsphase motiviert, sich auch im darauf folgenden Freispiel selbständig konstruierenden und technischen Aufgaben zu widmen. Hieraus kann man unterschiedliche pädagogische Konsequenzen ziehen. Brauchen Mädchen  weibliche Vorbilder und regelmäßige Ermutigung, um sich im Alltag technischen Fragen zuzuwenden und ihre technischen Fähigkeiten auszubauen? Oder belässt man es dabei, dass Mädchen sich am angeleiteten Angebot beteiligen? Wie greift man es auf, wenn Mädchen ihre geschlechtsspe­zifischen Interessen und Spielzeuge einbringen?

 

 

Übersicht über die Aktionen: 


Aktion 1:       Experimente mit Murmelbahnelementen, Kartonröhren und Schläuchen

Aktion 2:       Experimente mit dem Seilzug

Aktion 3:       Bau von Murmelbahnen aus Nägeln

Aktion 4:       Ausprobieren der ersten Ebenen der Murmelbahnmaschine

Aktion 5:       Bau und Einbau einer Nagelbahn für die untere Ebene der Murmelbahnmaschine

 

Download: murmellh.zip

 

Kontakt:

Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg, Lüdinghausen

Rvw-bk-lh@kreis-coesfeld.de